„Weil das ist schlechtes Deutsch!“ – Dürfen wir anders sprechen als schreiben?
Sprachwissenschaftliches Seminar, Indogermanistik, Linguistik, apl. Prof. Dr. Götz Keydana
„abwechslungsreiche Aufgaben, interessante, ansprechende Gestaltung […] [Der Dozent war] freundlich, ging auf uns ein“
SchülerIn des Otto-Hahn-Gymnasiums Göttingen, 29.02.2016
Sprechen bedeutet, in kürzester Zeit Konzepte, Zusammenhänge und Absichten in sprachliche Äußerungen zu übersetzen. Dabei beachten Muttersprachler eine Vielzahl von Regeln: Wörter werden gegebenenfalls lautlich verändert, in bestimmte Abfolgen gestellt, in Abhängigkeit von anderen Wörtern im Kontext gebeugt. Das sprachliche Wissen, das dabei zur Anwendung kommt, ist den SprecherInnen allerdings nicht bewusst. Wollen wir also wissen, worin es besteht, so sind wir auf Experimente (Grammatikalitätsurteile, Akzeptabilitätstests, Reaktionszeittests) angewiesen.
Im Schülerlabor lernen die TeilnehmerInnen Methoden der empirischen Sprachforschung kennen und entwickeln einfache Tests zur Ermittlung unbewusster Regeln des Deutschen, die sie selbst durchführen und auswerten. Dabei lernen sie, unbewusstes Sprachwissen von Sprachnormen abzugrenzen.
Inhalt
Das Projekt beginnt mit einer Übung an vorliegendem Material (kleine Texte verschiedener Gattungen, Beispiele von (vermeintlichen) Fehlern aus Vorlagen von Bastian Sick), an denen wir lautliche und syntaktische Eigenheiten des Deutschen erarbeiten werden. Die TeilnehmerInnen werden so an die Beobachtung herangeführt, dass sie selbst über unbewusstes sprachliches Wissen verfügen. Anschließend werden wir Methoden erarbeiten, dieses Wissen zu untersuchen.
Im Mittelpunkt steht dann die Projektarbeit der TeilnehmerInnen: Je nach Größe der Gruppe werden die SchülerInnen in Gruppenarbeit zwei oder mehr Tests zu verschiedenen Aspekten des Sprachwissens erarbeiten und durchführen. Die Gruppen stellen einander abschließend die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor.
Organisatorisches
Dieses Projekt
- richtet sich an SchülerInnen ab Klassenstufe 10
- kann in Gruppen mit bis zu 30 Personen stattfinden
- dauert drei Stunden, i.d.R. 9-12 Uhr
- kostet nur 2 €/TeilnehmerIn