Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ ist eines der meistgespielten und einflussreichsten Bühnenstücke überhaupt. In einem dreivierteltägigen Workshop wollen wir uns wesentliche Grundlagen erarbeiten, die für Verstehen und Deutung des Werks grundlegend sind.
Fragen zu Autor und Aufbau des Werks, zu zeithistorischen und philosophischen Hintergründen kommen hierbei ebenso zur Sprache wie Gattungsfragen und Analysen der Rezeptionsgeschichtliche. Nicht zuletzt die zeitlosen – heutzutage aber dringlicher denn je erscheinenden – Fragen der religiösen Toleranz werden diskutiert.
Inhalt
Wieso bezeichnet Lessing sein Bühnenstück als „Dramatisches Gedicht“? – Welcher Gattung ist es zuzurechnen? Wie ist das Stück aufgebaut und wie entwickelt es sich? Wie verhalten sich die Figuren zueinander? Welche Figurenzeichnungen nimmt Lessing vor, an welchen Vorläufern orientiert er sich dabei? Wie ist das entworfene Modell der Menschheitsfamilie zu werten: Spiegelt es Realität, Ideal oder Utopie wider? Welche philosophischen Modelle liegen der Ringparabel zugrunde, welche Funktion nimmt sie im Stück ein und was können wir für die Gegenwart aus ihr lernen? Inwiefern spiegelt sich im „Nathan“ Gedankengut der Aufklärung wider?
Anhand unterschiedlicher Zugänge und Methoden können sich die SchülerInnen Antworten zu diesen – und weiteren – Fragen erschließen und exemplarische Interpretationen erstellen. Der Kurs kann als Einführung in das Thema sowie zur konkreten Abiturvorbereitung gewählt werden. Nach Absprache können je nach Kenntnisstand und Voraussetzungen der SchülerInnen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.
Organisatorisches
Dieses Projekt
- richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe
- kann von Gruppen bis zu 30 Personen im Kurs- bzw. Klassenverband sowie von Einzelinteressierten besucht werden
- dient der Abiturvorbereitung
- dauert in der Regel 6-7 Stunden