Meine Stadt – Meine Zukunft

Planspiel zu nachhaltigen Jugendinitiativen im kommunalen Raum
Planspiel Imaginativa
Dr. Gilbert Heß und YLAB-Team

In diesem Planspiel entwickeln Jugendliche mögliche Nachhaltigkeitsprojekte im kommunalen Raum, die in einem weiteren Schritt an Politikerinnen und Politiker herangetragen werden. Nach einem einführenden Digitalspiel, in dem Handlungsmöglichkeiten im regionalen Raum erkennbar werden, erarbeiten wir Projekte, um die Stadt zu verändern: BNE ganz konkret.

Die Ausgangslage…

Eine Welle des Protests erschüttert Deutschland: Schon seit Jahren zieht ‚Fridays for Future‘ durch die Straßen und macht Lärm – Lärm gegen eine Politik, die angesichts des rasenden Wandels des Klimas dennoch kein Morgen zu kennen scheint.

Doch die Stadt „Imaginativa“ lenkt angesichts der nicht enden wollenden Streikserie ein und beschließt ein Klimapaket für die Stadt im kommenden Jahr. Zentraler Bestandteil dieses Pakets soll ein lokales Projekt der Jugendlichen sein, das die Nachhaltigkeitsprobleme der Stadt zu lösen helfen soll. In einem Wettbewerb konkurrieren nun die verschiedenen Projektideen vor den Mitgliedern des Stadtrats um den Zuschlag…

Inhalt

Was erwartet uns im Planspiel?

Anhand des einführenden, Digitalspiels “Imaginativa” erkunden die Jugendlichen zunächst, wie sich Projekte im kommunlaen Raum -von der Idee bis zur konkreten Umsetzung realisieren lassen.

Im Rahmen des Szenariums eines Planspiels nehmen die Schülerinnen und Schüler dann verschiedene Rollen in der Stadt Imaginativa ein: Manche werden sich als Politiker in diversen Parteien im Stadtrat wiederfinden, andere werden in diesem Wettbewerb für ihr Projekt brennen und wieder andere finden sich als Medienvertreterinnen oder -vertreter wieder.

Das Planspiel garantiert einen spannenden Wettstreit um die beste Idee für Imaginativa zwischen folgenden Alternativen (das Setting kann um weitere Projekte erweitert werden):

1.Nachhaltigkeitszentrum in unserem Jugendtreff

Das Jugendzentrum Hotspot ist die Hochburg der Diskussion um Nachhaltigkeit in der Stadt. Die Jugendlichen wollen den Worten jetzt endlich Taten folgen lassen: Betreut von den Jugendlichen soll ein Reparatur-Kaffe und ein Unverpackt-Laden mit lokalen Produkten ins Leben gerufen werden.

2.Nachhaltig einkaufen mit dem Lastenfahrrad

Zu viele Bürger in Imaginativa nutzen ihr Auto für kurze Strecken, wie zum Beispiel zum Einkaufen. Das soll sich jetzt ändern! Die Gemeinde muss endlich ein Kontingent an Lastenfahrrädern anschaffen und den Bürgern zur Verfügung stellen. Doch das Ganze soll auch etwas smarter gestalten werden: Mit der „Cargobike-Sharing“-App können die Fahrräder in der ganzen Stadt per Smartphone gemietet und an festen Stationen wieder abgegeben werden.

3. Unser Nachhaltigkeitspark

Der Park von Imaginativa ist ein Bild des Schreckens: Weite und immer akkurat gemähte Wiesen mit ein paar wenigen Bäumen & Büschen. Diese Fläche kann man besser nutzen! So wollen einige Projekte hier freie Hochbeete für Urban Gardening bauen, Wildwiesen und Insektenhotels etablieren und den angeschlossenen Stadtwald deutlich aufforsten.

Die Gruppen sind im Rahmen des Planspiels gefordert, ihr Projekt vor dem Stadtrat zu vertreten. Dazu gehört nicht nur die Präsentation des Projekts. Mehr noch sollen Firmen der Stadt angesprochen und Schirmherren gesucht werden, die das Projekt befürworten. Auch kann die lokale Presse eingeschaltet werden und der ein oder andere Politiker im privaten Gespräch überzeugt werden…

Apropos Politik: Was machen die Politiker eigentlich die ganze Zeit? Bisher scheint diese Gruppe doch recht wenig zu tun zu haben – doch weit gefehlt! Jede Partei muss ihr favorisiertes Projekt ausdiskutieren und dabei vieles Bedenken: Private Vorlieben der Charaktere, Verbindungen der Parteien zu bestimmten Firmen & Persönlichkeiten der Stadt und der mediale Druck lassen die eigene Positionsfindung zu einer Gradwanderung werden. Des Weiteren müssen Gespräche mit der Presse, den Projektverantwortlichen und mit anderen Parteien geführt werden.

Die Mediengruppe nimmt eine zentrale Rolle in diesem Planspiel ein. Die Medienvertreter haben Einblicke in die Projektarbeit und in Diskussionen in den Parteien. Im Rahmen ihrer journalistischen Arbeit muss ein Zeitungsboard mit Berichten, Interviews oder anderen Ankündigungen gefüllt werden. Zum Abschluss jedes Planspieltages wird eine kleine „Tagesshow“ vorbereitet, um die Geschehnisse des Tages zusammenzufassen.

Das gesamte Planspiel gipfelt in einer großen Ratssitzung: Alle Gruppen präsentieren ihre Projekte und versuchen die anderen von ihren Ideen in Diskussionen zu überzeugen. Aber welches Projekt ist überhaupt das beste? Lassen sich die angestrebten Nachhaltigkeitsziele überhaupt verwirklichen oder behindern sie sich zum Teil nicht sogar gegenseitig? In einem demokratischen Prozess setzt sich das Projekt durch, das die meisten Stimmen auf sich vereinigen kann…

Organisatorisches

Für wen?            SchülerInnen ab Klassenstufe 10 im Kurs- bzw. Klassenverband sowie Einzelinteressierte

Wo?                    In den Räumen des YLAB

Wann?              Termine wählbar nach Vereinbarung

Wie lange?       Projektwoche, mindestens 3 ½ Tage (Erweiterungsmodule, z.B. Besuche von Versuchsanlagen zu Diversitätsforschung oder Diskussionen mit WissenschaftlerInnen, die an Nachhaltigkeitsprojekten forschen, frei wählbar)

Wie teuer?         Unkostenbeitrag: 2€/TeilnehmerIn

 

ANMELDUNG UND NÄHERE INFORMATIONEN

E-Mail: buero@ylab.uni-goettingen.de, Telefon: 0551/39-21133

©GöTM/ Mischke