Schrifterfindung

Schrifterfindung und Schrift im Alten Orient
Seminar für Altorientalistik
Dr. Brit Kärger

Schrift gehört zu den bedeutenden Kulturtechniken der Menschheit. In unserer Gesellschaft sind Schreiben und Lesen ganz selbstverständlich Bestandteil schulischer Bildung. Eines der ältesten Schriftsysteme ist in Mesopotamien, den Gebieten des heutigen Irak und Syrien, im 4. Jahrtausend v. Chr. entstanden. Doch wie und warum entstand Schrift? Wer schrieb und las in der Antike? Wie erlernte man damals das Schreiben und Lesen? Was wurde aufgeschrieben?

Inhalt

Nach einer thematischen Einführung mit einem kurzen historischen Überblick lernen die SchülerInnen im ersten Teil des Workshops die Vorläufer der Schrift kennen. In Kleingruppenarbeit ist dann Kreativität gefragt: Welche konkreten Objekte können sich wie in einem bildhaften Zeichen manifestieren? Was kann mit bildhaften Symbolen ausgedrückt werden, was nicht?

Im Laufe der Menschheitsgeschichte werden die bildhaften Symbole durch eine echte Schrift abgelöst, die Keilschrift. Diese Schrift musste selbstverständlich erlernt werden. Aber wie funktionierte Schule in der Antike? Wie haben die antiken Scheiber begonnen, die Keilschrift zu erlernen? Im zweiten Teil werden die Teilnehmer in die Lage eines mesopotamischen Schülers versetzt und ihr Geschick im Umgang mit Ton und Griffel unter Beweis stellen.

Im dritten Teil des Workshops lernen die SchülerInnen die Vielfalt mesopotamischer Texte kennen. Seit Beginn der Ausgrabungen im Alten Orient sind hunderttausende Schriftzeugnisse wiederentdeckt worden. Diese werden weltweit in Museen, aber auch in Privatsammlungen aufbewahrt. Hier beginnt die wissenschaftliche Arbeit mit den Texten. Wie arbeiten Altorientalisten? Wie gelangt ein Keilschrifttext zur Publikation? An ausgewählten Beispielen können die SchülerInnen selbst die einzelnen Schritte bis zur wissenschaftlichen Veröffentlichung nachvollziehen und sich in die Diskussion um die Bedeutung und Interpretation von Texten einbringen.

Organisatorisches

Dieses Projekt

  • richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 im Kurs- bzw. Klassenverband
  • kann in Gruppen mit bis zu 30 Personen stattfinden
  • findet im YLAB der Georg-August Universität Göttingen statt
  • setzt keine spezifischen Kennnisse voraus
  • dauert 4 Stunden (in der Regel von 09 bis 13 Uhr)
  • kostet nur 2€/TeilnehmerIn